Littlebit Technology und das Bee-Family Bienenschutzprojekt

Eine süsse und wichtige Kooperation

Patenschaft

Das Bienenvolk, das Littlebit Technology schon seit längerem unterstützt, war fleissig im vergangenen Jahr. Es hat unzählige Kilometer zurückgelegt, um bis zu 3 kg Nektar pro Tag zu sammeln.

Auch wir bei Littlebit waren umtriebig und freuen uns die Imkerei und ihre Bienen auch im Jahr 2022 mit einer Spende zu unterstützen. Mit dem Bienenschutzprojekt Bee-Family haben wir einen Partner gefunden, der sich zum Ziel gesetzt hat, dem Bienensterben entgegen zu wirken.

Wir sind stolz uns gegen das Bienensterben zu engagieren. Und wer weiss, vielleicht kommen Sie ja einmal in den Genuss von Honig der Littlebit Bienen… Wir schwärmen auf jeden Fall für Sie!

Möchten Sie mehr über Bee-Family erfahren oder das Projekt selber unterstützen? Unter www.bee-family.com finden Sie alle weiteren Informationen.

Was Sie schon immer über Bienen wissen wollten

Warum sind Bienen überhaupt gefährdet?

Das Bienensterben ist zu einem ernst zu nehmenden Problem für unsere Natur und den Menschen geworden. Krankheiten, Nahrungsmangel, Klimawandel und viele andere schädliche Umweltfaktoren machen das Überleben der Bienen immer schwieriger.
Weltweit sterben Jahr für Jahr ganze Bienenstämme. Experten warnen bereits, dass einzelne Arten schon in zehn Jahren ausgestorben sein könnten. Mit fatalen Folgen. «Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben», prophezeite bereits Albert Einstein. «Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.»

Bienen in der Schweiz

Hierzulande wird eine sehr vielseitige Bienenhaltung betrieben. Insgesamt halten 17'500 Imkerinnen und Imker ca. 165'000 Bienenvölker.
Die Schweiz gehört mit durchschnittlich vier Völkern pro Quadratkilometer zu den Ländern mit einer hohen Bienendichte. Durch die flächendeckende geografische Verteilung der Bienenstände ist die Bestäubung der Kultur und Wildpflanzen zum heutigen Zeitpunkt gewährleistet.

Biene als Nutztier

Die Honigbiene ist nach dem Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Ihre Bestäubungsleistung ist jedes Jahr mehrere Milliarden US-Dollar wert. Ob Obst, Gemüse, Nüsse, Honig oder Kräuter – viele dieser Lebensmittel sind auf Bestäubung angewiesen.

Bienen und andere Insekten spielen bei rund 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle. Ohne die schwarz-gelben Insekten gäbe es viele Nahrungsmittel nicht. Kulturpflanzen wie Kakao, Vanille und Maracuja beispielsweise sind zu 100 Prozent auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.

Bienenarten

Weltweit gibt es schätzungsweise 20'000 verschiedene Bienenarten. Doch nur neun Arten produzieren Honig.

Bienen haben eine Sehschwäche

Bienen sind rotblind. Durch ihre Facettenaugen können sie Rot nur als Schwarz sehen. Dafür haben sie die einzigartige Fähigkeit, ultraviolettes Licht zu sehen. Bienen fliegen bevorzugt die Farben Blau und Gelb an.

Ein Kilo Honig pro Tag

Ein Bienenvolk besteht fast ausschliesslich aus unfruchtbaren Weibchen, den Arbeiterinnen. Sie erfüllen viele verschiedene Aufgaben, von der Brutpflege bis hin zum Futtersammeln. Das einzige vermehrungsfähige weibliche Wesen in einem Bienenvolk ist die Königin. Und männliche Tiere, sogenannte Drohnen, gibt es nur für ein paar Wochen im Jahr. Sie haben nur einen Lebenszweck: die Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Und dabei sterben sie.

Ein Bienenvolk ist perfekt durchorganisiert.

Laut Forschern kann es ein Bienenvolk schaffen, in einem Tag ein Kilogramm Honig zu sammeln. Dafür müssen etwa drei Kilogramm Nektar eingetragen werden, was 100'000 Ausflüge erforderlich macht, bei denen bis 14 Millionen Blüten besucht werden.
Die Anzahl der Bienen in einem Bienenvolk ist stark abhängig von der Jahreszeit. So sollten im Herbst mindestens 5000 Bienen in einem Volk zu finden sein, sonst könnte die Überwinterung ein Problem werden. Dagegen beträgt die Volksstärke im Sommer oft 40'000.

Was hilft bei einem Bienenstich?

Bienen stechen nur zu ihrer Verteidigung, sie sind in der Regel nicht aggressiv.
Der Stachel einer Biene hat kleine Widerhaken, die in der Haut des Menschen stecken bleiben. Wenn die Biene ihn wieder rausziehen will, bleibt der gesamte Stachelapparat in der Haut des Menschen stecken und reisst ab. Die Biene stirbt dann an ihren Verletzungen.
Wer von einer Biene gestochen wird, sollte die Einstichstelle umgehend desinfizieren. Anschliessend sollte man den Bienenstich mit Eiswürfeln kühlen. Das lindert den Schmerz und hilft gegen die Schwellung. Ein Gel mit Antihistaminikum kühlt und lindert den Juckreiz.

Bee-Family Patenschaften

Mehr Infos über die Bee-Family

Fotos

Interview mit Olivier Adolph, Leiter Imkerei bei Bee-Family

Wie lange üben Sie den Job als Imker bereits aus und wie sind Sie bei Bee-Family gelandet?

Ich imkere seit etwas mehr als zehn Jahren. Was als Hobby begann, hat sich nach und nach zu einer Nebenbeschäftigung und schliesslich zum Beruf entwickelt. Begonnen habe ich mit einem Grundkurs im Imkerverein und einem einzigen Bienenvolk. Es folgte ein Zuchtkurs, die Weiterbildung zum Imker mit eidgenössischem Fachausweis und die Ausbildung zum Bieneninspektor. Parallel dazu wuchs meine Imkerei auf circa 40 Völker verteilt auf mehrere Bienenstände. Um als Imker von den Bienen leben zu können, braucht es allerdings eine weitaus grössere Zahl an Völkern.

Insbesondere bei einer naturnahen Bienenhaltung ist das heute ein sehr schwieriges Unterfangen, da sich der Pflegeaufwand für die Bienen in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat. Die Arbeit bei der Bee-Family ermöglicht es mir, als Erwerbsimker tätig zu sein, ohne eine widernatürliche Massentierhaltung betreiben zu müssen und ohne die Erwartungshalten nach maximaler Honigausbeute. Im Gegenteil, hier kann ich die Achtung vor der Schöpfung leben und aktiv zum Schutz der Bienen beitragen.

Was hat Sie dazu bewogen Imker zu werden? Was fasziniert Sie an Bienen?

Imker wurde ich durch Zufall. Vor dem Dokumentarfilm «More than Honey» von Markus Imhoof kämpften die Imkervereine lange mit Nachwuchsproblemen und machten für ihr Hobby entsprechend Werbung. Zwei Kollegen von mir liessen sich bei einer entsprechenden Kampagne zu einem Imker-Grundkurs überreden und fragten mich, ob ich auch käme. Ich war von Beginn an fasziniert und lernte viel über den Superorganismus «Bienenvolk». Von uns Dreien bin ich der Einzige, der Imker geworden ist. Durch die Arbeit mit den Bienen wird einem erst richtig bewusst, wie sehr alle Vorgänge in der Natur zusammenhängen. Ohne dieses faszinierende Insekt, das für manch einen nur ein lästiges Ungeziefer darstellt, könnten wir wohl kaum überleben. Je mehr man sich mit den Bienen beschäftigt, desto mehr lernt man sie zu schätzen.

Wie viele Bienenarten gibt es eigentlich und wie viele davon in der Schweiz?

Die Bienen sind eine artenreiche Tiergruppe innerhalb der Stechimmen, zu denen weltweit circa 20000 Arten gehören. In der Schweiz leben davon etwa 600 Arten. Mit Ausnahme der westlichen Honigbiene handelt es sich dabei um Wildbienen, die keinen Honig liefern, aber einen grossen Beitrag zur Bestäubung der Wild- und Nutzpflanzen leisten. Wie viele der heimischen Insekten sind auch zahlreiche Bienenarten vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Auch die Honigbiene, die wir als Imker halten, ist als Wildtier leider praktisch nicht mehr anzutreffen und überlebt nur noch in der Obhut des Menschen. So verstehen wir bei der Bee-Family unsere Arbeit auch als Mission durch eine natürliche, achtsame Bienenhaltung auf besondere Weise den Wert der Bienen für uns Menschen sichtbar zu machen.

Wie hat sich der Job als Imker im Laufe der Jahre verändert?

Früher war die Bienenhaltung Teil der Landwirtschaft und wurde von den Bauern selbst betrieben. Der Honigertrag und die Bestäubungsleistung standen dabei klar im Vordergrund und die Honigbiene wurde in erster Linie als Nutztier betrachtet. Immerhin ging es den Bienen dabei besser als manch andern heimischen Insekten, in denen man nur den Schädling sah. In weiten Teilen der Bevölkerung findet heute zum Glück ein Umdenken statt und die wenigsten Imker betrachten die Bienen noch als reines Nutztier. In der Regel betreiben sie die Bienenhaltung als Hobby, wobei die sinnvolle Freizeitbeschäftigung und der Erhalt der Biodiversität eine grössere Rolle spielt als der reine Honigertrag. Ein Bienenschutzprojekt wie das der der Bee-Family ist auf die Unterstützung durch Paten und durch den bewussten Kauf seiner nachhaltig erwirtschafteten Honige angewiesen.

Mit welchen Herausforderungen haben Bienen heutzutage zu kämpfen?

Das Hauptproblem der Wild- und Honigbienen, wie auch vieler andern Insekten, ist der stetige Verlust an Lebensraum. Auf dem Land kommt die auf Monokulturen basierende industrialisierte Landwirtschaft dazu, die ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht auskommt. Abgesehen davon, dass diese die Natur generell belasten, ist ein Grossteil für Bienen direkt toxisch. Ausserdem kommen externe Faktoren hinzu wie die eingeschleppte Varroa-Milbe, die den Bienen inzwischen fast weltweit zusetzt.

Was kann ich als Einzelperson beitragen, damit es Bienen künftig besser geht?

Um den Bienen geeignete Lebensräume zu schaffen, benötigt man keine riesigen Flächen. Auch kleinste Flächen können bienenfreundlich gestaltet werden um die Situation zu verbessern. Dazu hat Bee-family zum Beispiel Saatkugeln im Sortiment. Es handelt sich dabei um 38 verschiedene, für Bienen höchst attraktive Saatgutarten, die in harten Kugeln aus Erde und leichtem Ton eingebettet sind. Um diese spriessen zu lassen, reicht es, sie dem Regen ausgesetzt am Zielort, zum Beispiel einer Rabatte oder einem Topf auf dem Balkon, liegen zu lassen. Den Bienen helfen sicher auch Aktionen, die eine umweltfreundlichere und insektenverträglichere Landwirtschaft zum Ziel haben, denn heute subventionieren wir indirekt die Zerstörung unserer Natur. Wir haben nicht nur ein Bienensterben, wir haben ein Insektensterben, das unbedingt gestoppt werden muss. Die Zukunft von uns allen hängt davon ab!

Dinge, die Sie für Bienen tun können

1 Pflanzen oder säen Sie demnächst für das kommende Jahr Honigpflanzen auf Balkonen, Terrassen und Gärten zu dekorativen Zwecken z.B. mit den Bee-Family Saatkugeln.
2 Pflegen Sie blühende Wiesen mit einer grösseren Pflanzenvielfalt und durch Aussaat von bienenfreundlichen Pflanzen.
3 Vermeiden Sie das Mähen von Gras während der Blütezeit der Pflanzen und das Mähen von Gras in den Abendstunden.
4 Erlauben Sie den Imkern, Bienen vorübergehend oder dauerhaft auf deinen geeigneten Flächen anzusiedeln.
5 Verwenden Sie für das Sprühen keine oder wenn überhaupt nur Pestizide, die für Bienen unschädlich sind.
6 Achten Sie beim Honigkauf auf professionelle und kontinuierliche Qualitätskontrollen, vor allem die unabhängige Prüfung durch institutionelle Laboranalytik einzelner Honigchargen.
7 Sensibilisieren Sie Kinder und Jugendliche für die Wichtigkeit der Bienen.
8 Kaufen Sie nachhaltig erwirtschafteten Honig aus bienenfreundlichen Lebensräumen.

Wollen Sie mehr über Bienen und deren Herausforderungen erfahren? Der preisgekrönte Dokumentarfilm «More Than Honey» vom Schweizer Filmemacher Markus Imhoof handelt vom Leben und Sterben der bedrohten Bienenvölker. Der Film wurde zum erfolgreichsten Schweizer Kinofilm des Jahres 2012 und zum erfolgreichsten Schweizer Dokumentarfilm aller Zeiten gewählt. Weltweit hat er unzählige Preise abgeräumt.

www.morethanhoney.ch